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Schweiz: Zwei Rekorde könnten 2024 bei Neueintragungen und Firmenpleiten fallen
4.2 % mehr neu im Handelsregister eingetragene Unternehmen in den ersten vier Monaten | Konkurse nehmen um über 11 % zu, neuer Rekordwert von 11.000 Konkursen könnte erreicht werden | Privatkonkurse von lebenden Personen steigen stark, ausgeschlagene Verlassenschaften stagnieren.
Frühlingserwachen bei den Unternehmensgründern
Fast ein Viertel mehr Neueintragungen als im Vorjahr wurden im April von den Handelsregistern gemeldet. Schon 18.048 Firmen sind in den ersten vier Monaten registriert worden, das entspricht einer Zunahme um 4.2 % im Vergleich zu 2023. Wenn der Trend anhält, könnten im laufenden Jahr erstmals über 54.000 Neueintragungen resultieren. Das wäre ein neuer Höchstwert.
Die Pleitewelle rollt
Im April wurden 660 Insolvenzen über Unternehmen publiziert, was einer Zunahme von 61.4 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese extreme Zunahme hängt zum Teil mit der Anzahl Arbeitstage zusammen. Während der April wegen der Ostern in 2023 lediglich 18 Arbeitstage hatte, waren es 2024 deren 21. Dennoch liegt die Zahl der Firmenkonkurse weit über dem zu erwartenden Wert von etwa 540: rund 120 Unternehmen waren zusätzlich betroffen. Für die ersten vier Monate ist die Zunahme mit 13.3 % im Vorjahresvergleich gravierend und liegt deutlich über dem Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre 2018/2019. Die Publikationen von Konkursen aufgrund von Mängeln in der Organisation (OR731B) nahm um 5.2 % zu, was zu einem Total von 3.698 Konkurspublikationen führt: über 11% mehr als 2023.
Wenn dieser Trend anhält, so muss für 2024 mit insgesamt über 11.000 Konkursen gerechnet werden. Die Konkurswelle rollt ungebremst durch die Schweiz. Mit den zu erwartenden, durch die finanzielle Stützung von insolventen Firmen entstandenen Nach-Corona-Wehen alleine lässt sich das kaum mehr erklären. Anderseits beweist der aktuelle Gründungsboom die hohe Innovationsbereitschaft in der Schweizer Wirtschaft. Beim Kommen und Gehen in der Firmenwelt überwiegt das Kommen – ein gutes Zeichen.
Privatkonkurse mit leichter Zunahme
Die Publikationen von Konkursen über Privatpersonen sind in den vier vergangenen Monaten um 3.7 % auf knapp 3.000 gestiegen. Interessant ist, dass der Zuwachs bei lebenden Personen deutlich stärker ist (+ 28.7 %) als bei ausgeschlagenen Verlassenschaften, also bei Konkursen über eine Person, die bereits verstorben ist. Dies kann als Hinweis gewertet werden, dass die wirtschaftliche Situation vieler Haushalte angespannt ist und sich in den kommenden Monaten auch noch weiter verstärken könnte.
Über Creditreform Schweiz
Der Schweizerische Gläubigerverband Creditreform wurde 1888 gegründet und versteht sich als Selbstschutzorganisation in den Diensten der Mitglieder und Kunden. Der gegenseitige Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und die Vernetzung der sieben selbständigen Kreisbüros mit internationalen Partnern ließ Creditreform zum führenden genossenschaftlichen Verbund für Wirtschafts- und Bonitätsauskünfte sowie Inkasso-Dienstleistungen werden.
12.000 Mitglieder und Kunden schätzen dieses Angebot und nutzen die internationale Datenbank für sichere und erfolgreiche Entscheidungen. Creditreform beschäftigt rund 150 Mitarbeitende in der Schweiz und 4.350 weltweit.
Quelle: www.creditreform.ch
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Mag. Gerhard M. Weinhofer
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