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KTM-Insolvenz: Produktion in Mattighofen bleibt gesichert, ein Rettungspaket ist in Arbeit
Die Insolvenz der KTM AG hat in den vergangenen Wochen hohe Wellen geschlagen. Nachdem das Unternehmen am 29.11.2024 Insolvenz anmelden musste, war schnell klar, dass es sich um die größte Unternehmenspleite des Jahres handelt. Nun gibt es neue Entwicklungen: Die Produktion arbeitet am Wiederhochfahren der Produktion im März.
Die Insolvenz der KTM AG
Die finanzielle Schieflage der KTM AG entstand unter anderem durch hohe Investitionen in neue Geschäftsfelder, gestiegene Produktionskosten und die Folgen globaler Lieferkettenprobleme. Laut Insolvenzbericht belaufen sich die angemeldeten Forderungen des Unternehmens mittlerweile auf über 2,24 Milliarden Euro. Davon sind derzeit noch rund EUR 193.000.000 bestritten.
Unter anderem die Liquiditätsprobleme führten dazu, dass die KTM AG zahlungsunfähig wurde. Infolgedessen wurde am 29.11.2024 ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet. Die Eigenverwaltung ermöglicht KTM, Ihr Vermögen weiterhin selbst zu verwalten, sich von verbleibenden Schulden zu befreien und Ihr Unternehmen, bestenfalls erfolgreich, zu sanieren.
Sanierungsplan über KTM AG noch nicht angenommen
Die Abstimmung über den Sanierungsplan der KTM AG findet am 25. Februar am Landesgericht Ried, statt. In diesem wird den Gläubigern eine Barquote von 30 % geboten.
„Die Zukunft von KTM steht und fällt mit der Finanzierung – am Dienstag liegt das Schicksal des Unternehmens in den Händen der Gläubiger“, erklärt Iris Scharitzer vom Österreichischen Verband Creditreform. Sollte die Abstimmung negativ verlaufen, wäre auch das Hochfahren der Produktion gefährdet.
Ein erstes positives Signal gibt es jedoch bei der insolventen Vöcklabrucker Metallgießerei (VMG): Sie wird von Mettec Guss (Aluminiumverarbeiter) übernommen, wodurch 34 Arbeitsplätze gesichert und 20 frühere Mitarbeitende zurückgeholt werden.
Noch vor den entscheidenden Sanierungsplantagsatzungen der KTM AG und ihrer Töchter steht heute eine wichtige Weichenstellung für die KTM-Mutter Pierer Industrie an. Im Restrukturierungsverfahren der Pierer Industrie AG kann das zahlungsfähige Unternehmen, das in finanzielle Schwierigkeiten geraten ist, eine mögliche Insolvenz abwenden. Dort wird über eine Verschiebung der Rückzahlungstermine abgestimmt: 2/3 Ende des Jahres 31.12.2026, 1/3 Ende 31.12.2027.
Produktionsstandort Mattighofen bleibt vorerst bestehen
Ein positives Signal für Mitarbeiter und Zulieferer gibt es bereits. Die Produktion in Mattighofen soll vorerst fortgesetzt werden. Dies ist essenziell, um bestehende Aufträge zu erfüllen und den operativen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Zudem wird geprüft, ob neue Finanzierungsmodelle den Fortbestand langfristig sichern können. Die erforderlichen 150 Millionen Euro sollen aus dem Kreis der Eigentümer stammen. Es wird daran gearbeitet die notwendige Liquidität bereitzustellen.
In der kommenden Woche findet auch die Abstimmungstagsatzung für die KTM AG, KTM Components und KTM FuE statt. Die zeitliche Nähe dieser beiden Termine ist vermutlich kein Zufall, da die Fortführung des einen Verfahrens stark mit dem anderen verknüpft ist.
Das CrefoAktuell-Team hält Sie auch weiterhin über die neuesten Entwicklungen auf dem Laufenden.
Text: Creditreform Österreich
Foto: Adobe Stock - Neuro architect
Kontakt
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Unternehmenskommunikation
Mitglied der Geschäftsleitung
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