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Creditreform Analyse der Folgen der Pandemie
Personalmangel und Lieferengpässe
Der konjunkturelle Aufschwung in Österreich ist weiterhin ein zartes Pflänzchen. Auch wenn der heimische Mittelstand die Folgen der Krise bislang recht gut gemeistert hat, könnten der Personalmangel sowie weltweite Lieferengpässe verbunden mit steigenden Preisen die Konjunktur bald wieder ausbremsen.
So sehr sich die mittelständischen Betriebe über die gute konjunkturelle Entwicklung im letzten halben Jahr freuten, blieb doch eine gewisse Skepsis vorhanden. Gut jeder zweite Befragte (55,3 Prozent) erklärte, dass die Corona-Krise keinen Einfluss auf seine Investitionsbereitschaft gehabt habe – jedoch bestätigte ein großer Teil der Mittelständler (27,3 Prozent), ein Investitionsvorhaben wegen der Corona-Krise zurückgestellt zu haben.
Die Auswirkungen von Materialmangel und Lieferengpässen waren im letzten halben Jahr deutlich spürbar. Lediglich 17,0 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in dieser Hinsicht keine Beeinträchtigungen hatten. Dagegen klagten zwei von drei Betrieben über geringere Gewinnmargen und jeder zweite berichtete davon, dass er wegen fehlender Rohstoffe bzw. Vorprodukte nicht produzieren konnte. Bei der Dienstleistungsbranche verzeichneten 35,8 Prozent der mittelständischen Unternehmen keine Beeinträchtigungen. Beim Handel (12,4 Prozent), beim Verarbeitenden Gewerbe (6,3 Prozent) und beim Bau (6,3 Prozent) zeigten sich deutlich weniger Betriebe nicht von Lieferengpässen und Materialmangel beeindruckt.
Tab. 1: Auswirkungen von Lieferengpässen und Materialknappheit
Ein weiterer Hemmschuh für den Aufschwung war und ist der Fachkräftemangel. Jeder zweite Befragte konnte seine Aufträge wegen fehlendem Personal nicht realisieren (52,1 Prozent). Besonders betroffen waren hier die personalintensiven Branchen Baugewerbe (65,6 Prozent) und Dienstleistung (62,2 Prozent).
Die mittelständischen Betriebe schlugen im letzten halben Jahr zwei Wege ein, um ihre Personallücken zu schließen. Zum einen durch die Ausbildung eigener Mitarbeiter (46,1 Prozent) und durch den Ausbau der Automatisierung und Digitalisierung (12,2 Prozent). In Sachen Digitalisierung lag das Verarbeitende Gewerbe mit Abstand vorn (16,9 Prozent). Beim Baugewerbe (55,7 Prozent) und beim Handel (52,0 Prozent) bildet jeder zweite Betrieb seinen eigenen Fachkräftenachwuchs aus.
Tab. 2: Auswirkungen des Fachkräftemangels
Kontakt
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Unternehmenskommunikation
Mitglied der Geschäftsleitung