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Aktuelle Eigenkapitalsituation des Mittelstandes in Deutschland.
Die Eigenkapitalsituation im deutschen Mittelstand entwickelte sich laut einer aktuellen Studie der Creditreform Wirtschaftsforschung zuletzt uneinheitlich.
Einerseits nahm die Zahl der eigenkapitalschwachen Unternehmen in Österreichs wichtigstem Wirtschafts- und Handelspartner weiter zu. Diese Entwicklung hatte bereits in der Corona-Krise eingesetzt, als viele Firmen auf ihre Reserven zurückgreifen mussten. Anderseits erreichte der Anteil der eigenkapitalstarken Unternehmen einen neuen Höchstwert. So stieg der Anteil der Unternehmen, die über eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent verfügen, von 34,2 auf 36,7 Prozent. Eine zu niedrige Eigenkapitalquote von unter 10 Prozent weisen derzeit 28,3 Prozent der Befragten auf. Diese Entwicklung zeigt, dass die Kostenbelastungen der letzten Zeit je nach Finanzierungsstruktur der Unternehmen ganz unterschiedliche Folgen hatten. Lag beispielsweise bereits ein hoher Fremdkapitalanteil vor, dürfte dieser aufgrund der Zinswende tendenziell gestiegen sein.
Damit haben die Energiepreis- und Kostensteigerungen ohne Zweifel zu einer Art Stresstest im Mittelstand geführt. Die Belastung dürfte dabei Unternehmen stärker getroffen haben, die schon unter der Corona-Zeit gelitten haben. Eventuelle Lücken beim Eigenkapital konnten seitdem nämlich kaum wieder aufgefüllt werden. Hinzu kamen aktuell der Nachfragerückgang – wie beispielsweise nach Bauleistungen. Diese Entwicklungen werden auch Auswirkungen auf die Insolvenzzahlen in Deutschland haben.
Merklich verbessert haben sich die Eigenkapitalquoten vorrangig im Verarbeitenden Gewerbe. Der Anteil der schwach kapitalisierten Firmen verringerte sich zuletzt auf noch 20,7 Prozent (Vorjahr: 30,3 Prozent), während fast jedes zweite Unternehmen (45,3 Prozent) – und damit deutlich mehr als im Vorjahr – eine sehr hohe Eigenkapitalquote aufweist. Spürbar verschlechtert hat sich die Eigenkapitalsituation hingegen im Baugewerbe. Gut 35 Prozent der Befragten meldeten hier eine niedrige Eigenkapitalquote von weniger als 10 Prozent (Vorjahr: 26,8 Prozent). Auch im Dienstleistungsgewerbe nahm dieser Prozentanteil der eigenkapitalschwachen Unternehmen zu.
Vergleich zu Österreich
Die österreichischen Unternehmen sind im Vergleich traditionell besser mit Eigenkapital ausgestattet. Fast 45% der heimischen Unternehmen verfügen über eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent. Lediglich 18,4% haben eine Eigenkapitalquote von unter 10%.
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Kontakt
Mag. Gerhard M. Weinhofer
Unternehmenskommunikation
Mitglied der Geschäftsleitung